Lenalidomid

Lenalidomid ist ein Medikament, das zur Behandlung verschiedener Krebserkrankungen eingesetzt wird, darunter das Multiple Myelom. Es gehört zur Klasse der Immunmodulatoren (IMiDs) und wirkt durch die Beeinflussung des Immunsystems und der Tumorzellen. Lenalidomid ist ein Schlüsselmedikament in der Therapie des Multiplen Myeloms und hat die Prognose vieler Patienten erheblich verbessert.

Wie wirkt Lenalidomid?

  • Direkte Wirkung auf Tumorzellen: Lenalidomid führt zum programmierten Zelltod (Apoptose) von Krebszellen.
  • Hemmung des Tumorwachstums: Lenalidomid stört die Versorgung der Tumorzellen mit Blutgefäßen (Anti-Angiogenese).
  • Unterstützung des Immunsystems: Es stimuliert das Immunsystem, um Krebszellen gezielt zu bekämpfen.

Schematische Darstellung der Wirkmechnismen von Lenalidomid beim Multiplen Myelom.

Wann wird Lenalidomid eingesetzt?

Lenalidomid wird bei mehreren Erkrankungen eingesetzt, darunter:

  • Multiples Myelom: Als Teil der Erstlinientherapie oder zur Erhaltungstherapie nach autologer Stammzelltransplantation.
  • Myelodysplastisches Syndrom (MDS): Insbesondere bei Patienten mit einer bestimmten genetischen Veränderungen (del(5q)).
  • Mantelzelllymphom und andere Lymphome: In bestimmten Therapieschemata.

Häufige Nebenwirkungen

  • Niedrige Blutwerte (z. B. Neutropenie, Anämie)
  • Erhöhtes Risiko für Infektionen
  • Thrombosegefahr
  • Müdigkeit und Schwäche

Wichtige Hinweise

Lenalidomid wird unter strenger ärztlicher Kontrolle verschrieben, da es teratogen ist (Schädigungen für ungeborene Kinder verursachen kann). Es wird über spezielle Programme (z. B. REVLIMID® Patientensicherheitsprogramm) vertrieben, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Quellen

  1. Onkopedia Leitlinien: Multiples Myelom. Link zur Seite
  2. Fachinformation zu Lenalidomid (z. B. REVLIMID®): Verfügbar über pharmazeutische Hersteller
  3. Deutsche Krebshilfe: Informationen zu Medikamenten bei Krebs

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