Organ des lymphatischen Systems; hinter dem Brustbein im so genannten vorderen Mediastinum gelegen; in der Kindheit werden hier wichtige Zellen des Immunsystems
(T-Lymphozyten) ausgebildet, ab der Pubertät bildet sich das Organ zurück und wird durch Fettgewebe ersetzt.
Die T-Lymphozyten wandern in der Kindheit aus dem Knochenmark in den Thymus ein und werden dort einer positiven und einer negativen Selektion unterzogen.
Hierbei wirken die Thymusepithelzellen als “Lehrer” für die T-Lymphozyten. Bei der positiven Selektion präsentieren die Thymusepithelzellen ein schädliches, fremdes Protein – T-Lymphozyten, die das schädliche Protein nicht als solches erkennen, werden aussortiert. Bei der negativen Selektion präsentieren die Thymusepithelzellen ein gesundes, körpereigenes Protein, das nicht angegriffen werden soll. T-Lymphozyten, die das eigene Protein angreifen, werden aussortiert.
Die T-Lymphozyten, die es durch die Selektion im Thymus geschafft haben, wandern ins Blutgefäßsystem aus und gehören der Immunabwehr an. Durch die Selektion werden die T-Lymphozyten dazu ausgebildet, wachsam auf Fremdstoffe zu reagieren und im Gegensatz körpereigene Strukturen nicht anzugreifen – dadurch werden Autoimmunreaktionen vermieden.