Treibermutation

Eine Treibermutation ist eine Veränderung (Mutation) im Erbgut eines Tumors, die sein Wachstum antreibt. Durch die Mutation wird ein verändertes Protein aus dem Erbgut der Tumorzelle hergestellt. Beispielsweise ein Protein, welches am Beginn eines Signalweges im Tumor steht, der das Wachstum der Tumorzellen fördert. Ist dieses Protein verändert, zum Beispiel durch dauerhafte Aktivität, so wird auch der Signalweg im Tumor dauerhaft aktiviert und das Wachstum schreitet unkontrolliert voran.

Medikamente, die an genau diesem Protein ansetzen sollen, nennt man zielgerichtete Therapie. Im Gegensatz zur Chemotherapie, die generell Zellen, die sich schnell teilen, angreift, soll die zielgerichtete Therapie im besten Fall nur den mutierten Tumor schädigen. Im Verlauf einer Behandlung kann sich das Erbgut des Tumors jedoch auch kontinuierlich verändern, sodass es zu Resistenzmutationen kommen kann. Daher sollte bei Versagen einer zielgerichteten Therapie eine neue Gewebeprobe untersucht werden, um die Bildung neuer Mutationen feststellen zu können.

Insbesondere in der Behandlung von Nicht-kleinzelligem Lungenkrebs vom Typ Adenokarzinom spielen diese Mutationen eine Rolle, da bereits zielgerichtete Medikamente verfügbar sind, die den betroffenen Signalweg in den Tumorzellen hemmen können (z.B. EGFR-Inhibitoren, ALK-Inhibitoren,…).

Auch im Bereich anderer Krebserkrankungen gibt es bereits Antikörper oder sogenannte Tyrosin-Kinase-Inhibitoren, die auf die Blockade des betroffenen Signalwegs abzielen. Beispielsweise bei Brustkrebs, der eine PIK3CA-Mutation aufweist oder bei Schwarzem Hautkrebs, bei dem eine BRAF-Mutation nachgewiesen werden konnte.

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