Ein Einblick in die Suche nach optimalen Therapieoptionen bei Lungenkrebs: 5 Fragen an Lungenkrebspatient Nils Glaubke
Eine fortgeschrittene Lungenkrebs-Diagnose stellt viele Betroffene vor die Frage, ob dies das Ende bedeutet. Doch gerade angesichts der raschen Fortschritte in der Krebsforschung wird diese Annahme glücklicherweise zunehmend überholt.
Dank neuer Behandlungsansätze und wachsendem Wissen über die individuellen Tumormerkmale stehen Lungenkrebs-Betroffenen neue, zielgerichtete Therapien zur Verfügung. So können viele Betroffene auch in einer palliativen, also nicht heilbaren, Situation von einer steigenden Lebensdauer mit guter Lebensqualität profitieren.
Um das Beste für sich selbst herauszuholen und eine optimale Behandlungsentscheidung zu treffen, sind Patientinnen und Patienten aktiv gefragt, ihre Behandlung mitzuentscheiden. Doch worauf kommt es hierbei an? Diese Frage kann wohl niemand besser beantworten als ein Betroffener selbst. Wir haben deshalb Nils Glaubke, selbst Lungenkrebspatient im palliativen Stadium, gefragt. In diesem Interview teilt er mit Ihnen seine Erfahrungen und Tipps aus Patientensicht.
Vorstellung Nils Glaubke
Nils Glaubke ist 39 Jahre alt, als er aufgrund von Rückenschmerzen seinen Hausarzt um eine Weiterleitung zum Orthopäden bittet. Die Dort erstellten Röntgenaufnahmen waren zunächst unauffällig, jedoch ergab eine darauffolgende MRT-Untersuchung überraschend eine bösartige und fortgeschrittene Lungenkrebserkrankung im Stadium IV – also palliativ und somit nicht mehr heilbar.
Bereits früh setzt sich Nils Glaubke mit seiner Erkrankung auseinander, um die richtigen Ärzte und Ärztinnen an seiner Seite zu haben und den besten Behandlungsansatz zu finden, der ihm den Weg zurück in ein normales Leben mit Krebs als seinen chronischen Begleiter, ermöglicht.
In seinem Podcast “Krebs! Was nun?” thematisiert er mit verschiedenen Gesprächspartnern immer wieder die Rolle des mündigen und aufgeklärten Patienten aus verschiedenen Betrachtungswinkeln.
In diesem Erfahrungsaustausch möchte er seine persönlichen Erfahrungen teilen, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen, die er bei der Auswahl seines Hausarztes und Krankenhauses vor der Diagnose erlebt hat.
Sein Ziel ist es, seinen Hörern genügend Informationen zur Verfügung zu stellen, damit sie mögliche Sackgassen vermeiden können, die er bedauerlicherweise durchlaufen musste.
Sie haben sich sehr intensiv über Ihre Erkrankung und Behandlungsmethoden informiert. Wie kam es dazu, dass Sie selbst so aktiv wurden? Welche Rolle spielt es für Sie, ein informierter Patient zu sein und für Sie selbst einzustehen?
Nils Glaubke: Eigentlich kam das sehr unverhofft und anfangs noch ungewollt. Das erste Krankenhaus, welches die Biopsie durchgeführt hat und mir die Diagnose Krebs im Endstadium übermittelt hat, erlaubte mir keinen Ausblick in die Zukunft, keinen Einblick in die moderne Medizin und teilte mir zudem eine sehr schlechte Prognose mit.
Das konnte und wollte ich nicht akzeptieren und habe andere Krankenhäuser und Ärzte gefragt, und siehe da, nicht alle konnten die Meinung des ersten Krankenhauses teilen. Mit meinem heutigen Wissen und Netzwerk an Experten in der Medizin, hätte ich dieses Krankenhaus nicht ausgewählt. Deshalb finde ich es sehr wichtig informiert zu sein und selbst meinen Teil zum Informationsfluss beizutragen. Die Bedeutung von Kommunikation und Informationsweiterleitung hört nicht auf, schließlich ist die Entwicklung von neuen Medikamenten und Behandlungsoptionen rasend schnell.
Wie wichtig ist für Sie die Zusammenarbeit mit Ihrem behandelnden Arzt oder medizinischem Fachpersonal bei der Entscheidung für eine Therapie?
Nils Glaubke: Die Zusammenarbeit und Vertrauen in die Spezialisten ist sehr wichtig. Ich bin zwar sehr gut informiert, dennoch bin ich kein studierter Mediziner. Ich vertraue sehr auf Ratschläge oder Behandlungen die ich angeboten bekomme bzw. diskutiere mögliche Optionen mit meiner Onkologin auf Augenhöhe. Ich habe mich vor einem Jahr bewusst für Sie entschieden und damit auch für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Sie akzeptiert mich als informierten engagierten Patienten, der zu den Terminen gerne auch mal die neusten Studienergebnisse aus dem Aus- und Inland, sowie aktuelle Behandlungsansätze zur Debatte bringt.
Warum denken Sie, könnte es sinnvoll sein, Ihre Unterlagen auch an andere Unternehmen oder medizinische Zentren zu geben, um eine Meinung einzuholen?
Nils Glaubke: Ich habe meine Unterlagen sofort nach der Diagnsose zu iuvando und anderen Ärzten quer durch Deutschland geschickt, um zu hören welchen Studien oder Behandlungsmethoden für mich in Frage kommen. Da mein erstes Krankenhaus mir keine Therapie anbot und ich von anderen Zentren die Rückmeldung erhalten habe, dass für mich Erstlinie und diverse weitere Linien verfügbar sind, hat sich dieser Weg gelohnt.
Ich sehe in dem Einholen von weiteren Meinungen ausschließlich Chancen von möglichst allen neuen Erkenntnissen zu profitieren.
Was hat bei Ihnen das Vertrauen geweckt, Ihre Unterlagen an iuvando zu senden und wie haben Sie von dem Suchbericht profitiert?
Nils Glaubke: Der Social-Media- und Internetauftritt von iuvando haben auf mich einen seriösen Eindruck erweckt. Außerdem war das Angebot die auf meine Diagnose passenden Studien zu finden für mich perfekt. Ich konnte mit den Ergebnissen von iuvando zu meiner Onkologin in die Sprechstunde kommen. Im Zuge dessen haben wir gemeinsam diskutiert und abgewogen welche Studie für mich zum aktuellen und/oder späteren Zeitpunkt in Betracht kommt. Im Falle eines hoffentlich nie auftretenden Progress werde ich iuvando wieder kontaktieren.
Welche Ratschläge würden Sie anderen Betroffenen geben, die sich in einer ähnlichen Situation befinden und nach Therapieoptionen suchen?
Nils Glaubke: Bei Lungenkrebs kann ich nur empfehlen sich an ein Zentrum des nNGM zu wenden. Ich kann generell empfehlen, egal bei welchem Krebs, sich an ein auf die Krebsart spezialisiertes Zentrum zu wenden. Und immer auch die Möglichkeit einer Studienteilnahme zu prüfen. Dadurch wird man sehr gut überwacht und genießt modernste Untersuchungsmethoden. Folglich hat man die Chance ein Medikament zu erhalten, was zum Studienzeitpunkt noch nicht auf dem Markt erhältlich ist. Dieser Vorteil kann unter Umständen lebenswichtige Monate und Jahre bringen.
Nicht verpassen!
In seinem Podcast „Krebs! Was nun?“ nimmt Nils Glaubke Sie mit auf seine Reise: Von der Diagnose bis zum Blick nach vorne, zurück in ein normales Leben mit Krebs als chronische Krankheit. Mit verschiedenen Interviewpartnern spricht er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Sara Büther außerdem über Themen, die Menschen mit Krebs bewegen.
Sie finden den Podcast kostenfrei unter http://Krebs-was-nun.podigee.io .
Über den iuvando Patientenblog
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