Wie macht sich Lungenkrebs bemerkbar? Gefährdete Personenkreise, Anzeichen, Symptome und Diagnose.

Welche Anzeichen hat Lungenkrebs? Lungenkrebs ist deutschlandweit eine der häufigsten Krebserkrankungen. Bei Männern ist sie die zweithäufigste, bei Frauen nach Brust- und Darmkrebs die häufigste Krebserkrankung. Zwar ist Rauchen einer der größten Risikofaktoren für Lungenkrebs, doch auch Nicht- und Niemalsraucher können erkranken. Da es keine Lungenkrebsvorsorgemöglichkeiten gibt, ist eine frühe Erkennung eines Lungentumors entscheidend für die Behandlung. In diesem Artikel erfahren Sie deshalb das Wichtigste rund um Lungenkrebs, auf welche Symptome Sie achten sollten und wir beantworten Ihnen die wichtigsten Fragen von Betroffenen rund um die Sorge an Lungenkrebs zu erkranken.

Das Wichtigste rund um Lungenkrebs

Was ist Lungenkrebs?

Als Lungenkrebs bezeichnet man bösartige Tumoren, die die Lunge befallen. Die häufigsten Lungentumore sind sogenannte Bronchialkarzinome. Sie sind solide Tumore, das bedeutet, sie gehen von einem Organ aus und wachsen zunächst lokal. Schreitet die Erkrankung fort, lösen sich Zellen aus den soliden Tumoren, verbreiten sich und bilden Metastasen.

Lungenkrebs wird in zwei Hauptgruppen unterteilt:

  • nicht-kleinzelliger Lungenkrebs (NSCLC)
  • kleinzelliger Lungenkrebs (SCLC)

Der Lungenkrebstyp, sowie weitere labordiagnostische Merkmale, wie Mutationen, erlauben eine weitere Unterteilung der Tumorarten und haben Einfluss auf die Therapiemöglichkeiten.

Wer bekommt Lungenkrebs?

Lungenkrebs betrifft sowohl Frauen als auch Männer. Im Jahr 2019 erkrankten rund 23.000 Frauen und 32.000 Männer an Lungenkrebs.

Der Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs ist das Rauchen. So lassen sich bei Männern 9 von 10 Diagnosen und bei Frauen 6 von 10 Lungenkrebserkrankungen auf das Rauchen zurückführen.

Auch spielen Umwelteinflüsse und kanzerogene Stoffe, wie Feinstaub, Radonbelastung, Dieselabgase oder Asbest eine Rolle bei dem Risiko an Lungenkrebs zu erkranken. Auch der Einfluss erblicher Faktoren wird vermutet.

Arztgespräch bei Lungenkrebs Diagnose

Wie macht sich Lungenkrebs im Anfangsstadium bemerkbar?

Im Anfangsstadium verursacht Lungenkrebs häufig keine Symptome oder Beschwerden. Lungenkrebsdiagnosen im Frühstadium entspringen daher häufig Zufallsdiagnosen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Lunge aus anderen Gründen geröntgt wurde.

Symptome bei Lungenkrebs

Lungenkrebs verursacht in den meisten Fällen erst in fortgeschrittenen Stadien Beschwerden, die oft sehr unspezifisch sind, also auch anderen Erkrankungen zugeordnet werden könnten.

Die häufigsten Symptome sind:

  • neu aufgetretener Husten, der länger als drei Wochen anhält und nicht auf eine Behandlung z.B. mit Antibiotika anspricht
  • dauernd bestehender Husten (z.B. im Rahmen einer chronischen Bronchitis), der sich verschlimmert oder seinen Charakter verändert
  • blutiger Auswurf
  • Gewichtsverlust
  • Brustschmerzen
  • Luftnot
  • Fieberschübe
  • nächtliches Schwitzen
  • allgemeine Schwäche
  • eine Verdickung der Fingerspitzen (“Trommelschlegelfinger”)

Stellen Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich fest, suchen Sie Ihren Arzt oder Ärztin auf. Es muss sich nicht zwangsläufig um Lungenkrebs handeln, jedoch ist eine Abklärung der Ursachen für Ihre Beschwerden dringend empfohlen.

Abklärung Symptome von Lungenkrebs

Wie wird die Diagnose gestellt?

Haben Sie Symptome, die auf Lungenkrebs hindeuten könnten, ist Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt der erste Ansprechpartner und wird Sie an an eine Fachärztin oder Facharzt für Pneumologie oder eine spezialisierte Lungenklinik oder -ambulanz überweisen, um Ihre Beschwerden abzuklären.

Die Basisdiagnostik umfasst eine Anamnese, also ein ausführliches Arztgespräch, Laboruntersuchungen, ein Lungen-Röntgen und im nächsten Schritt eine Computertomographie und ggf. auch eine Bronchoskopie (Lungenspiegelung).

Gut zu wissen: Mit normalen Blutkontrollen, auch mit dem “großen Blutbild”, oder per Abhören mit dem Stethoskop lässt sich keine Lungenkrebsdiagnose stellen. Um eine Lungenkrebsdiagnose zu stellen, sind zwingend bildgebende Verfahren, wie Computer-Tomographie (CT) oder Röntgen, sowie mittels Biopsieentnahme weitere Gewebe- und immunhistologische Untersuchungen nötig.

Sorge vor Lungenkrebs: Die wichtigsten Fragen von Betroffenen

Menschen, die Sorge tragen, unerkannt an Lungenkrebs erkrankt zu sein, haben häufig ähnliche Fragen. Wir beantworten sie Ihnen.

Wie lange kann ein Lungentumor unbemerkt bleiben?

Da Lungentumore häufig in einem späten Stadium erkannt werden, können sie lange unbemerkt bleiben, ehe sie Beschwerden verursachen. Achten Sie deshalb sensibel auf Veränderungen an Ihrem Körper und lassen Sie sie frühzeitig abklären – insbesondere dann, wenn Sie Raucher:in sind oder einem anderen Risikofaktor ausgesetzt sind.

Zeigen sich Anzeichen von Lungenkrebs an den Händen?

Bei Lungenkrebs können sich Verdickungen an den Fingerenden zeigen. Sie werden Trommelschlegelfinger bezeichnet. Häufig treten sie in Verbindung mit Uhrglasnägeln auf. Die Nägel sind übergroß, rundlich geformt und nach außen gewölbt. Diese Veränderungen sind beide dringend abklärungsbedürftig, da sie auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen.

Wie hört sich Husten bei Lungenkrebs an?

Eines der verbreitetsten Anzeichen für Lungenkrebs ist Husten. Einen typischen Husten als Symptom bei Lungenkrebs gibt es jedoch nicht. Der Husten kann sowohl trocken als auch mit blutigem Auswurf verbunden sein. Tritt Husten neu auf, ist er länger anhaltend oder verändert sich, sollten Sie die Ursache ärztlich abklären lassen.

Kann man durch Abhören Lungenkrebs feststellen?

Lungenkrebs lässt sich nicht durch Abhören mit dem Stethoskop diagnostizieren. Das Abhören liefert jedoch Erkenntnisse zu Atemgeräuschen und kann Anlass zu weiterführenden Untersuchungen geben.

Wie kann ich feststellen, ob ich Lungenkrebs habe?

Lungenkrebs ist durch Laien nicht feststellbar. Stellen Sie die oben genannten Symptome für Lungenkrebs, Veränderungen oder Beschwerden an sich selbst fest, lassen Sie diese ärztlich abklären.

Ist Lungenkrebs heilbar?

Wird Lungenkrebs in einem frühen Stadium erkannt, stehen die Chancen für einen kurativen, also heilenden, Ansatz gut. Doch auch in der fortgeschrittenen Erkrankungssituation profitieren Betroffene von der fortschreitenden Krebsforschung. Mit steigendem Wissen rund um Tumorarten und Mutationen können auch Betroffene in späteren Stadien von neuen gezielten Wirkstoffen profitieren, die möglichst lange gute Lebensqualität gewährleisten können.

Wie lange ist die Lebenserwartung bei Lungenkrebs ohne Behandlung?

Diese Frage lässt sich nicht seriös beantworten. Die Lebenserwartung von Menschen mit einer Krebserkrankung ist höchst individuell und abhängig von Tumor, Stadium und Verlauf der Krebserkrankung. Auch die Angabe von mittleren Überlebenszeiten sind für Betroffene nicht hilfreich, da die Streubreite sehr hoch ist und keinen Rückschluss auf die einzelne Person erlaubt. Zudem hat sich die Lebenserwartung vieler Betroffener durch moderne und zielgerichtete Therapiemöglichkeiten erfreulicherweise deutlich erhöht und kann noch lange gute Lebensqualität bedeuten.

Diagnose Lungenkrebs: Was nun?

In unserem Patientenratgeber zu den Lungenkrebstypen NSCLC und SCLC finden Sie detaillierte Informationen zu Ihrer Lungenkrebsdiagnose und Behandlungsmöglichkeiten in den unterschiedlichen Erkrankungsstadien.

Besonders wichtig ist es, so früh wie möglich die Teilnahme an einer klinischen Studie zu erwägen – auch schon bei der Erstdiagnose. Beispielsweise empfiehlt die deutsche Gesellschaft für Hämatologie und internistische Onkologie (DGHO) in den aktuellen Leitlinien für das kleinzellige Bronchialkarzinom (SCLC) wann immer möglich die Teilnahme an einer klinischen Studie.

Gerne beraten wir Sie hinsichtlich passender klinischer Studien zu Ihrer individuellen Situation und erstellen Ihnen einen Suchbericht mit allen für Sie verfügbaren Studien. Der Suchbericht unterstützt Sie, gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Ärztin eine gute Therapieentscheidung zu treffen.

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Nur wenn Sie alle Behandlungsoptionen kennen, können Sie eine gute Therapieentscheidung treffen – wir helfen Ihnen dabei.

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Quellenangaben

(Abruf am 20.10.2023)

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