LDH ist ein Enzym, das bei Zellstoffwechselprozessen eine Rolle spielt und in fast allen Körperzellen vorkommt.
Wann ist die LDH bei Krebs erhöht?
Bei vielen Krebserkrankungen kann der LDH-Wert im Blut erhöht sein, weil Tumorzellen schneller wachsen und absterben, wodurch mehr LDH ins Blut freigesetzt wird. Zudem können die Tumorzellen selbst auch vermehrt das LDH Enzym bilden. Unter Forschern wird diskutiert, ob sich hierdurch die Umgebung der Tumorzellen, das sogenannte Tumor-Mikromilleu, verändert. Dies kann dann einen Vorteil für das Tumorwachstum sein.
Ein erhöhter LDH-Wert allein bedeutet aber nicht automatisch Krebs. Er kann auch bei Infektionen, Entzündungen oder Gewebeschäden ansteigen. Deshalb wird LDH immer in Kombination mit anderen Untersuchungen bewertet. Bei bestimmten Krebsarten kann ein sehr hoher LDH-Wert auf eine aggressivere Erkrankung hindeuten.
Bei welchen Krebsarten ist die LDH erhöht?
Die LDH ist häufiger bei schnell wachsenden oder fortgeschrittenen Tumoren erhöht. Insbesondere Blutkrebs- und Lymphdrüsenkrebserkrankungen können mit stark erhöhten LDH-Werten einhergehen.
Besonders häufig ist die LDH bei folgenden Krebsarten erhöht:
- Lymphome (z. B. Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin-Lymphome, Burkitt-Lymphom)
- Leukämien (z. B. akute myeloische Leukämie, akute lymphatische Leukämie)
- Multiples Myelom (Erhöhte LDH-Werte können auf eine hohe Krankheitsaktivität oder aggressivere Myelom-Subtypen hinweisen. Daher wird LDH im Revised International Staging System (R-ISS) als Prognosemarker verwendet, siehe auch Prognose und Lebenserwartung beim Multiplen Myelom)
- Hodenkrebs und Keimzelltumore
- Lungenkrebs
- Melanom (schwarzer Hautkrebs)
- Krebserkrankungen im fortgeschrittenen Stadium mit Metastasen