Immunglobuline
Definition
Immunglobuline, auch Antikörper genannt, sind Eiweiße, die vom Immunsystem produziert werden, um Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder andere Fremdstoffe zu erkennen und zu bekämpfen.
Aufbau
Immunglobuline bestehen aus vier Proteinketten: zwei schweren und zwei leichten Ketten, die eine Y-Form bilden. Die Spitzen des „Y“ sind für die spezifische Bindung an Antigene verantwortlich.
Funktionen
Erkennung: Immunglobuline binden spezifisch an Antigene (strukturelle Merkmale auf der Oberfläche von Krankheitserregern oder Fremdstoffen).
Neutralisation: Sie verhindern, dass Krankheitserreger Zellen infizieren.
Aktivierung: Sie lösen eine Immunantwort aus, indem sie andere Bestandteile des Immunsystems wie Fresszellen oder das Komplementsystem aktivieren.
Immunglobulinklassen
IgG: Häufigste Klasse, wichtig für die Langzeitimmunität und Übertragung von Immunität von der Mutter auf das Kind.
IgA: Kommt in Schleimhäuten vor (z. B. Atemwege, Darm) und schützt vor Infektionen.
IgM: Erste Abwehrreaktion auf Infektionen.
IgE: Beteiligt an allergischen Reaktionen und der Abwehr von Parasiten.
IgD: Funktion noch nicht vollständig geklärt, möglicherweise Rolle bei der Aktivierung von B-Zellen.
Bedeutung von Immunglobulinen bei Krankheiten
Immunglobuline spielen eine zentrale Rolle bei Autoimmunerkrankungen, Allergien und Infektionskrankheiten. Beim Multiplen Myelom, einer Krebserkrankung der Plasmazellen, kann eine übermäßige Produktion eines bestimmten Immunglobulins (z. B. IgG oder IgA, dieses nennt man dann auch M-Protein) nachgewiesen werden.