Multiples Myelom (Plasmozytom)

Erfahren Sie mehr über das Multiple Myelom in unserem Patientenratgeber.

Das Multiple Myelom (auch Morbus Kahler genannt, veraltet auch Plasmozytom) ist eine bösartige Tumorerkrankung ausgehend von Plasmazellen (antikörperbildende B-Lymphozyten) aus der Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome.

Die Erkrankung entwickelt sich häufig im höheren Lebensalter und entwickelt sich häufig aus einer Vorstufe der sogenannten monoklonale Gammopathie unklarer Signifikan (MGUS).

Typische Symptome des Multiplen Myeloms sind Schwäche und Leistungsminderung durch Blutarmut (Anämie) und Knochenschmerzen (bedingt durch Osteolysen). Die Erkrankung geht häufig mit Nierenversagen und Störungen der Blutsalzkonzentrationen (Hyperkalziämie) einher.

Für die Sicherung der Diagnose werden Blut und Urinproben auf Eiweiße (Antikörper) des Multiplen Myeloms untersucht. Es bedarf auch der Durchführung einer Knochenmarkspunktion zur Bestimmung der Anzahl der bösartigen Plasmazellen im Knochenmark und zur Durchführung von speziellen zytogenetischen Untersuchungen, diese sind wichtig für die Abschätzung der Prognose. Eine Computertomographie erfolgt in der Regel vom ganzen Körper (Ganzkörper-CT), diese ist wichtig um zu sehen in welchem Ausmaß die Knochen betroffen sind.

Die Therapie ist abhängig vom Alter der PatientInnen, ob weitere Erkrankungen bestehen und der Zytogenetik des Myeloms.

Für jüngere PatientInnen erfolgt in der Regel nach einer sogenannten Induktionstherapie eine Hochdosischemotherapie und autologe Stammzelltransplantation. Nach der Stammzelltransplantation ist eine Erhaltungstherapie empfohlen. Für ältere PatientInnen wird eine Induktionstherapie und Erhaltungstherapie empfohlen. Bei größeren Osteolysen im Knochen wird häufig eine lokale Bestrahlung empfohlen. Wichtig sind auch unterstützende Therapiemaßnahmen, wie zum Beispiel Physiotherapie und Knochen-stärkende Medikamte (Bisphosphonate)

Neben der Standardbehandlung stehen in Deutschland auch viele Therapiestudien zur Verfügung. Diese testen neue und vielversprechende Therapieansätze gegen den bisherigen Therapiestandard.

Im Falle eines Voranschreitens des Multipen Myeloms oder eines Rückfalls stehen viele zugelassene Therapieoptionen zur Verfügung. Auch in diesem Fall kann eine Studienteilnahme möglich sein.

Quellen: Onkopedia, Clinicaltrials.gov, European Medicines Agency (EMA)

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